
Zur Lage der Republik (ZH): Der Golem oder die Phantasie der Machbarkeit (Andreas Kilcher, Daniel Strassberg)
Die Gestalt des Golem hat ihren Ursprung in der jüdischen Mystik und Magie der Spätantike. Sie verhandelt dort die Idee der Schöpfung durch den Menschen in mythologischen Bildern. In der Neuzeit und insbesondere seit der Romantik wurden diese Vorstellungen menschlicher Kreation zunehmend erzählbar gemacht: Es entstanden um die Gestalt des Golem Geschichten von menschlicher Schöpfung zwischen Magie, Kunst und Technik. Es sind dies Geschichten, die auch die Ambivalenz dieser Schöpfungen verhandeln, ein allerdings zentraler Aspekt, der – bis in unser digitales Zeitalter – auch und gerade der Technik gilt. An der Veranstaltung wollen wir diese zentrale Frage an den so eindrücklichen Formationen der Golemfigur zur Diskussion bringen.
Anmeldung: bitte via Anmeldebutton (oben rechts)
Kosten: freier Eintritt
Veranstaltungsort: wird noch bekannt gegeben
Es gelten die 3G-Regeln des BAG / Zertifikatspflicht
Andreas Kilcher ist Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft an der ETH Zürich. Jüdische Mystik und jüdische Literatur gehören zu seinen Forschungsgebieten.
Daniel Strassberg, Psychoanalytiker und Philosoph in Zürich, ehemaliger Präsident von entresol. In Kürze erscheint sein Buch über Maschinen und die Phantasie von künstlichem Leben