Le Club (01/2024): Brauchen wir Utopien? (ZH)

Nach einem rekordheissen Jahr 2023 droht 2024 die Demokratie weiter von faschistischen Kräften unter Druck zu geraten. Krisen und Katastrophen sind überall und mit ihnen auch dystopische Zukunftsvorstellungen und -erzählungen. Ist da ein nüchterner Blick angezeigt – oder brauchen wir gerade deswegen wieder positive Gegenerzählungen, Visionen, Utopien für eine bessere Zukunft? Aber ist es nicht auch so, wie ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Utopien der einen sich als die Dystopien der anderen herausgestellt haben?
Streitbar ist die Utopie nicht nur aufgrund ihrer Inhalte, sondern auch in Bezug auf ihre Raumzeitlichkeit: Ist sie ein Ou-topos, ein Nicht-Ort, eine leere Projektionsfläche, die Hoffnung nährt, aber auch Resignation, weil der ideale Zustand nicht erreicht wird? Oder besteht die Aufgabe einer realen Utopie darin, im Hier und Jetzt Bereiche zu schaffen, in denen das, was fehlt, lebbar wird?
Wir diskutieren diese Fragen mit zwei Germanist:innen: Robert Leucht hat ein Buch zur Utopie als Schauplatz konkurrierender politischer Imaginationen zwischen 1848 und 1930 geschrieben. Nadia Brügger arbeitet zu Utopien im Zusammenhang feministischer Literatur und Theorie. Moderation: Claudia Keller, Literaturwissenschaftlerin.
Kosten: CHF 20 (für Mitglieder von Entresol frei)
Anmeldung: nicht erforderlich

Datum

23 Feb 2024
Expired!

Uhrzeit

20:00 - 21:30

Ort

sphères, Raum 68
Raum 68, Hardturmstr. 66, 8005 Zürich