Le Club (03/2025): Weibliche Subjektivität — zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit (mit Maja Tschumi und Kristina Köhler)

Die Schweizer Regisseurin Maja Tschumi, ausgezeichnet mit dem Prix de Soleure 2025, hat mit ihrem Dokumentarfilm „Immortals“ eindrucksvoll die bewegenden Geschichten irakischer Protagonist:innen im Kontext der Revolution eingefangen. Tschumi sprengt dabei klassische filmische Kategorien: Die Subjektivität der Frauenfiguren entzieht sich einer rein dokumentarischen Erzähltechnik, da ihr Leben unter patriarchalen und politischen Restriktionen von Vielschichtigkeit, Unsichtbarkeit und Gefahr geprägt ist. Um diese Erfahrung einzufangen, arbeitet „Immortals“ mit hybriden Formen und inszenierten Szenen, die individuelle Gefühle, Ohnmacht und Widerstand sichtbar machen. Mit Gayatri Spivaks Ansatz lässt sich fragen: Wer spricht hier? An wen richtet sich der Film? Und was kann er über weibliche Subjektivität im gesellschaftlichen Raum aussagen? „Immortals“ ist mehr als ein Zeugnis der irakischen Protestbewegung. Er öffnet ein Fenster zur Erfahrung und Handlungsmacht von Frauen, deren Stimmen oft marginalisiert werden. Die Protagonistinnen fordern mit ihrer Selbstinszenierung und Erzählweise Raum für ihre Subjektivität, auch wenn oder gerade weil diese durch gesellschaftliche Gewalt und Kontrolle bedroht ist. Wie weibliche Subjektivität als politische Erfahrung neu zu denken ist diskutieren wir gemeinsam mit Maja Tschumi (Regisseurin, Berlin) und Kristina Köhler (Filmwissenschaftlerin, Köln). Die Moderation übernimmt Elizabeth Högger Klaus (Psychoanalytikerin, Zürich)
Kosten: 20.- Unkostenbeitrag für Pasta und Wein.

Datum

30 Sep. 2025

Uhrzeit

19:30 - 21:00

Ort

sphères, Raum 68
Raum 68, Hardturmstr. 66, 8005 Zürich