Die Schweiz hat als eines der ersten Länder Europas Gummigeschosse zur „crowd control“ eingeführt. Andere europäische Länder verwenden statt Streumunition Einzelgeschosse. Gummischrot führt seit1980 regelmässig zu schweren Augenverletzungen. Eine öffentliche Kontroverse gab es nur zu Beginn. Heute erreicht sie kaum noch weite Kreise. Der Gebrauch dieser Munition hat sich in der öffentlichen Wahrnehmung längst normalisiert.
Aus medizinischer Sicht ist das Problem völlig klar. Wie kann aber eine solche Verletzungsserie ausgerechnet in der demokratischen, friedlichen Schweiz jahrzehntelang verdrängt werden? Was ist die Perspektive von Historikerinnen, Soziologen, Psychologinnen, Kriminologen, Aktivistinnen usw?
Anna Fierz ist Augenärztin in Zürich und forscht seit längerem zu Augenverletzungen durch Gummigeschosse.
Um Anmeldung wird gebeten: [email protected] Kosten: freier Eintritt
WERKSTATTGESPRÄCHE: Die Entresol-Werkstattgesprächen bieten Gelegenheit, Einblick in aktuelle Forschungsprojekte mit transdisziplinärer Perspektive zu erhalten. Den Angemeldeten wird vorab ein Paper der Autorin zugestellt.